Hans Nevidal – ein nervöser und verbissener Künstler – kaut seit 1957 Plastikteile (Stifte etc.) zur Stressbewältigung. Andreas Pawlik erkannte den künstlerischen Wert der Werkgruppe. Seitdem betreibt Nevídal mit großer Akribie Feldforschung an der eigenen Person und die beiden »Kauforscher« entwickeln große Virtuosität und Systematik in ihrer Forschung. Eine umfangreiche fotografische Dokumentation wurde begonnen.* (Aus dem Essay »Kauplastiken« von Roland Schoeny)
»Es interessiert uns an dem Projekt das ›Drehen‹ der ästhetischen Wirkung unserer Untersuchungsobjekte mit den Mitteln der Fotografie und der Computergrafik. Unsere ›Models‹, im Munde zurechtgekaute Flaschenverschlüsse, haben für Viele eine ›widerliche‹ Herkunft und würden gemeinhin als Abfall bezeichnet. Sie werden im Zuge der Inszenierung als Hauptdarsteller im Buch formalästhetisch reformatiert. Das Projekt thematisiert somit die Gegenpole Mikro und Makro, hässlich und schön, wertvoll und wertlos, kommerziell und kulturell.« Andreas Pawlik
Unter anderem wurden die Forschungsgegenstände mit einem Makroobjektiv fotografiert; ein 3D Röntgen-CT-Scan im μm-Bereich wurde erstellt.
Das Buchprojekt bildet den Bestand von rund 800 Kauplastiken ab, von denen rund 5 Prozent grossformatig präsentiert werden.